Das Projekt „Freiraum Kinderzimmer“ fand in enger Kooperation mit dem Mondo Mio e.V! statt, dem Kindermuseum in Dortmund im Westfalenpark. Geleitet wurde es in Seminarform von Prof. Nora Fuchs, in Zusammenarbeit mit Monika Lahme-Schlenger, der Museumsleitung. Im Kurskonzept sollte ein Ausstellungsraum im Museum entwickelt werden, der spielerisch erlebt werden kann und Anlass bietet für die Frage, wie das ideale Kinderzimmer, der ideale Erlebnisraum eines Kindes aussehen könnte. Eine ehrenamtliche Fachjury bewertete und prämierte auf einer kleinen Vernissage die Arbeiten der Studierenden. Anschließend wurden die Seminar Ergebnisse vom 17. Juli bis zum 23. September 2019 im Kindermuseum ausgestellt.
Hier die prämierten Arbeiten:
Platz 1
MEMORIES
Laura Stöcking
Das „Eine“ ideale Kinderzimmer existiert nicht, da Kinder unterschiedliche Vorstellungen davon haben. In meiner Arbeit möchte ich mich mit der Frage „Was ist mir in meinem Kinderzimmer besonders wichtig?“ beschäftigen, um generationenübergreifende Gemeinsamkeiten und Unterschiede festzustellen.Den Besuchern stehen, zur Beantwortung der Frage, weiße Puzzleteile zur Verfügung, auf welche sie ihre Antwort malen. Danach platzieren sie die Puzzlestücke in einem abstrahierten Kinderzimmer. Da die Puzzleteile magnetisch sind, lässt sich der Raum verändern und ist damit ebenso ein Spielelement. Der Raum ist monochrom weiß und soll die Kinder auffordern, ihre Fantasie spielen zu lassen, das Kinderzimmer zu erforschen und zu verändern. Ziel ist es, den Raum zu gestalten und mit den Erinnerungen von Kindern und Erwachsenen wachsen zu lassen. Die Entwicklung des Projektes und die Veränderungen im Raum werden fotografisch beobachtet und dokumentiert.
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Platz 2
Draußen ist es doch am schönsten.
Deborah Dixkens & Stina Nies
Im Baumstumpf verstecken, über Steine klettern oder an einem Lagerfeuer sitzen – Davon träumen heute nur noch viele Kinder. Der Grund dafür ist die digitale Entwicklung und die bauliche Verdichtung der Wohngebiete.
Mit unserem Konzept möchten wir diese Situation verbildlichen.
Der Freiraum eines Kinderzimmers soll dazu genutzt werden den Kindern die Natur durch eine Traumwelt wieder näher zu bringen.
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Platz 3
Die Möglichkeit eines Raumes.
Rene Schnüring
Als Kind schaut man gern darauf was man hat, was man nicht hat, was andere haben und was man gerne haben möchte. Den eigentlichen Freiraum hat man vielleicht noch nicht bewusst entdeckt. Mir wurde bei der Reflexion meiner eigenen Kindheit in meinem Kinderzimmer bewusst, dass schon damals abgesehen von sozialen Beziehungen das Materielle eines konkreten Spielzeugs im Rückblick deutlich unwichtiger war, als der Raum an sich. Es ist interessanter, sich Räume zu suchen, zu schaffen, zu nehmen. Normale Räume sind für Kinder in der Regel zu groß, zu hoch, zu erwachsen. Ich habe mir schon immer meine Nische gesucht, als Kind ganz wörtlich. Mein Konzept ist es daher, eine Stimmung zu erzeugen, welche die kleinen Besucher des Kindermuseums ermutigen soll, sich Räume selbst nach ihren Anforderungen zu gestalten und die großen Besucher im besten Falle darauf hinzuweisen, dass man Kinder manchmal einfach mal machen lassen sollte. Im Rahmen meines Konzeptes sollen recht normale Möbel und Gegenstände umgenutzt werden, um kleinen Menschen den Raum zu geben, den sie sich suchen können.
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An dieser Stelle, einen herzlichen Dank, an die Fördergesellschaft der Fachhochschule Dortmund, die die Preise des Wettbewerbs gestiftet hat.
Übergeben wurden diese von Heike Bähner, der Vorsitzenden der Fördergesellschaft. Verbunden mit dem ersten Preis ist die Realisierung des Konzepts im Museum.
Die Realisierung des Erstplatzierten, ist für den Winter 2019 / 2020 im Museum geplant. Die Veröffentlichung der abschliessenden Publikation soll im Mai 2020 stattfinden. Wir freuen uns sehr, dass die Realisierung des ersten Platz Memories von Laura Stöcking durch die IKEA Stiftung finanziert und damit im Frühjahr 2020 ermöglicht werden wird und bedanken uns an dieser Stelle auch dafür sehr herzlich. Eine begleitende Dokumentation ist in Arbeit und wird einen Einblick in die aktuelle Sicht auf das Thema Kinderzimmer beleuchten.
Gruppenbild: Fotograf Florian Machner
Untere Reihe von links nach rechts: Theresa Grünhage, Monika Lahme – Schlenger, Heike Bähner Fördergesellschaft, Laura Stöcking, Melissa Kaczmarek, Prof. Oliver Langbein, Romy und Katharina Husmann. Obere Reihe von links Sophia-Christin Seidenzahl, Deborah Dixkens, René Schnüring, Stina Nies, David Neblik, Prof. Nora Fuchs.
Herzlichen Dank an die Jury an die ehrenamtliche Jury des Wettbewerbs: Theresa Grünhage, Monika Lahme-Schlenger, Prof. Oliver Langbein
Alle weiteren Abbildungen sind von den Autor*innen zur Verfügung gestellt. Nora Fuchs / Monika Lahme – Schlenger / Stina Nies / Laura Stöcking / Rene Schnüring.