REINTER PRETATION EINES KLASSIKERS

Die Arbeiten entstanden im Sommersemester 2014, betreut von Geert Schüttler.

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ELENA MIKUS

Grasscopper

In der Reinterpretation des Klassikers von Greta Grossmann ist die prägnante Form der Stehlampe erhalten geblieben. Die Leuchte aus Kupferrohr wirkt nach wie vor minimalistisch, klar und dynamisch wie im Original. Die längliche, runde Form des Lampenschirms wurde durch eine geometrische, sechseckige Konstruktion aus Kupferblech ersetzt, wodurch die Halogenleuchte offen zu erkennen ist. Der Schirm ist ebenfalls wie im Original schwenkbar. Die Reinterpretation zeichnet sich dadurch aus, dass die Grundform beibehalten wird, Material und Schirm jedoch verändert wurden. Dennoch ist der Klassiker von Greta Grossmann deutlich zu erkennen.

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ELIN HERDEL

wait

Reinterpretation des Eames Chair

Die klassische Sitzschale aus Polystyrol wurde durch einen Betonsockel ersetzt, welcher in einem farbigen Holzkasten mit doppeltem Boden eingefasst ist. Das Spiel zwischen, der am Rand erhaltenen Holzstruktur, dem Beton und der kolorierten Fläche erhalten den grundgegebenen Stil und die Leichtigkeit des Klassikers.
Wir warten oft, stehend oder sitzend. Sinnbildlicher Inbegriff des Wartens ist die Mauer, dutzendfach vertreten, grade breit genug um kurzweilig darauf Platz zu nehmen, auszuharren, zu warten. Die eingefasste Betonfläche ist genau dieser Mauer nachempfunden.
wait ist ein Hocker der kurzweilige Sitzgelegenheiten bietet. Mit seinem Minimalistischen und platzsparenden Design kann er ohne weiteres in den Flur gestellt werden. Dieser ist jedoch nicht zwingend sein Bestimmungsort.

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ELVIRA PIERCHALA

Zig Zag

Der Zig-Zag Stuhl wurde 1932–1934 von Gerrit Thomas Rietfeld entworfen und ging 1935 in Produktion. Als Material verwendete er für die Flächen rotgefärbtes Ulmen Holz und Messingschrauben. Augenscheinlich widerspricht der Zig-Zag völlig unseren Vorstellungen von einem benutzbaren Möbel, da die frei im Raum stehenden Flächen zusammenzuklappen scheinen,
sobald sie belastet werden. Und genau diese Tatsache, die sich im Grunde nicht bewahrheitet, motivierte mich
eine Reinterpretation des Zig-Zag Stuhls zu entwerfen.
Ich habe mir als Aufgabe gemacht, den Stuhl noch zerbrechlicher wirken zu lassen, aber trotzdem viel stabiler. Man soll sich auf meinem Stuhl fühlen wie in der Luft, und sich trotzdem sicher fühlen. Deshalb entschied ich mich für ein Stahl
Gestell, in Verbindung mit Plexiglas als Lehne und Sitzfläche. Durch das Metall wird er langlebiger und stabiler.
Das Plexiglas verleiht ihm Leichtigkeit und Schlichtheit.

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LINDA WANZKE

Steltmann Bank

Offensichtlich nährt sich die Steltmann Bank vom berühmten Steltmann Chair. Sofort setzt er die Assoziation man rücke zwei Stühle spiegelbildlich nebeneinander. Gefertigt aus 5cm dicken Multiplexplatten ist die Steltmann Bank besonders stabil. Aufgrund ihrer klaren Formen und der auffälligen Asymmetrie, ist die Steltman Bank ein Muss für jeden, den die De-Stijl Bewegung fasziniert. Sie glänzt nicht nur durch ihre Natürlichkeit und die filigrane Holzmaserung, auch die typischen Schnittkanten des Multiplexes machen sie zu einem echten Hingucker.

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FRANZISKA MEYER

B3C

Marcel Breuer hat den Sessel „B3“ 1925 entworfen. Später wurde dieser  unter dem Namen „Wassily-Chair“ bekannt. Der Sessel besteht aus einem kaltgebogenem, vernickeltem Stahlrohrskelett und bespanntem Leder.
Die Leitidee des Entwurfs von Breuer bestand darin, die Grundformen eines schweren Polstersessels, auf ein leichtes Gerüst aus Stahl zu reduzieren.
Die Reinterpretation greift das Stahlrohrgestell in seiner Form auf. Die Interpretation liegt in der Wahl der Materialien . Der „B3C“ (C steht für Copper engl. Kupfer) ist aus Kupferrohr und Kupfermuffen, im Pressfitting- Verfahren gefertigt. Da es bei dem Kupferrohr um Wasserleitungen handelt, die der Wasserbeförderung dienen, habe ich für die Bespannung ausgesonderten Feuerwehrschläuchen verwendet, welche auch wieder im Themengebiet der Wasserbeförderung liegen.

Bild von B3C: André Fister