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Jürgen Dechert

Installation und Performance im öffentlichen Raum

Von Jägerhochsitzen inspiriert, dient dieser mobile Beobachtungsturm als Instrument zur analogen Überwachung des öffentlichen Raums. Gleichzeitig schützt er die beobachtende Person vor neugierigen Blicken. Zusammen mit der performativen Auseinandersetzung hinterfragt diese Arbeit die zunehmende Rolle von Überwachungssystemen in unserem Alltag.

Was ist Überwachung? Welche Überwachungsformen gibt es? Sind einfaches Sehen, Wahrnehmen und Beobachten bereits Teil des Überwachungsprozesses? Inwieweit greifen digitale Überwachungssysteme in unseren Alltag ein? Diese Fragen soll meine künstlerische Arbeit untersuchen.

Vor allem analoge Beobachtungsinstrumente und Formen der Überwachungsarchitektur waren während meiner Recherche von Interesse. Dabei kam ich zu der Erkenntnis, dass bereits eine erhöhte Sichtposition eine unmittelbare Wahrnehmungshierarchie und damit ein Machtverhältnis erzeugt: Ich kann alle(s) sehen – ihr mich aber nicht. Dieses panoptische Prinzip, welches seine Ursprünge in der Gefängnisarchitektur hat, ist die perfekte Analogie für Überwachungsmechanismen im 21. Jahrhundert. Insbesondere die zunehmende Präsenz von Videoüberwachung in Großstädten wird mit dieser Arbeit auf ironische Art und Weise thematisiert. Die Jagd- und Tarnästhetik, welche im Kontrast zur urbanen Umgebung steht, betont den deplatzierten Charakter der Installation.

BA Objekt- und Raumdesign / Seminar: „Orwell is not impressed – Kunst und Überwachung“ / entstanden innerhalb des Austauschprojekts „Designwandern“ an der Peter Behrens School of Arts Düsseldorf / Dozentin: Julia Latzel / Konzeption und Ausführung: Jürgen Dechert / Text: Autor*in / Fotografie, Video und technische Assistenz: Nicole Radtke